Bereits zum dritten Mal waren Rose und ich auf der Leipziger Buchmesse. Diese Mal haben wir uns sogar 2 Tage gegönnt. Am Donnerstag waren wir als Fans und Leser in Halle 1 auf der Manga Con unterwegs. Am Freitag dann als Autoren und haben uns vornehmlich Vorträge angehört.
Bevor wir auf unsere Eindrücke eingehen, würde ich gerne noch hinzufügen, dass es ein/zwei Änderungen gab, die uns (positiv) aufgefallen sind. Zum einen natürlich, dass man mit dem Eintrittsticket kostenlos durch Leipzig fahren konnte. Das war sehr praktisch, um von unserer Unterkunft schnell zur Messe zu kommen. Donnerstag und Freitag ist natürlich nicht so viel los, wie am Wochenende, was auch ein großer Vorteil war. Als zweiter Punkt war die Taschenkontrolle. Bevor man das eigentliche Gelände betreten durfte, mussten man sich kurz durch checken lassen. Ich (Rose) kannte das bereits vom letzten Jahr von der GamesCom, wo dies von vielen Besuchern und auch Cosplayern verteufelt wurde. Diese Vorsichtsmaßnahmen fand ich wiederum gut, da es sich immerhin um eine sehr große bekannte Messe handelt und man in letzter Zeit leider viel zu viel Grauenhaftes in den Nachrichten hört. Auch ist uns am Eingang zu MCC ein Metermaß aufgefallen, was die Größe der Cosplay-Waffen einschränkte. Für Cosplayer vermutlich weniger schön, aber da man weiß, dass es auf der Messer voll wird, fand ich es ganz gut, das darauf geachtet wurde, dass die Cosplays und ihr Zubehör nicht zu ausladen sind. Denn auch wenn ich Cosplayer großartig finde, bleibt es ja eine Büchermesse 😉
Desweiteren fiel uns auf, dass weniger los war, aber auch, das weniger Stände als im Vorjahr da waren. Die Gänge wirkten größer und viele Ausstellplätze waren leer und es waren viele Lücken zwischen den Ständen. Ob das gut oder schlecht war, weiß weiß? Doch genug vom äußeren Eindruck, gehen wir ans Eingemachte.
Die Manga Con besteht aus einer Reihe an Ständen, die Merchandising zu Anime und Manga aller Art verkaufen. Dazu kommen noch die Stände deutscher Manga und Comic Verlage, wie z.B. Carlson, Tokiopop und Panini. Cosplay- Zubehör findet man ebenfalls und zu guter Letzt mehrere Reihen an kleinen privaten Ständen deutscher Mangaka und Künstler, die sich dort vorstellen und ihre Werke zum Verkauf anbieten. Interessant war, dass wir kurz mit einer Comiczeichnerin sprachen, als diese ihre Signirstunde hatte und wir uns ganz nett ausgetauscht haben. Auch waren ihre Angaben bezüglich der Preise für einen Künstlerstand auf der Messe recht erstaunlich. Dass es etwas kostet, sich dort einen Platz zu sicher, ist klar, dass jedoch ein winziger Tisch in den vierstelligen Bereich steigt, hat mich dann doch aus den Socken gehauen. Dennoch war das Gespräch sehr nett!
Gerade diese kleinen privaten Stände hatten es mir (Lila) angetan. Die Bilder und umgesetzten Ideen sind unglaublich inspirierend. Oft wusste ich gar nicht wo ich hinsehen sollte, einfach weil es so viel zu sehen gab. Nicht nur an den Ständen.
Neben den normalen Besuchern kommen aber auch immer viele Cosplayer auf die Messe. Selbst am Donnerstag waren einige unterwegs, deren Kostüme teilweise bewunderswert detailgenau waren.
Rose und ich waren dazu noch sehr erfreut, immer noch einige Bleach Cosplayer zu sehen.
Neben Ichigo (in verschiedenen Variationen) und Rukia, haben wir auch Ulquiorra, Yoruichi, Kisuke, Tousen,und Gin gesichtet.
Bei den Fanartikelen sah es dagegen sehr dürftig aus.
Groß im Kommen scheint Steampunk zu sein. Oder es ist mir dieses Jahr nur mehr aufgefallen, weil auf Grund einer Idee für ein Original mein Interesse daran größer war, als in den Jahren davor.
Im Gegensatz zu Rose, habe ich an diesem Tag nicht so viel Geld ausgegeben und mir nur einen Schultersitz- Drachen und den zweiten Band der Letzten Abenteuer in der Elfenwelt gekauft. Die Comicreihe lese ich seit den 80ziger Jahren und bin stolze Besitzerin der ersten Auflage 🙂
Für den Freitag hatten wir uns dann einige Vorträge rund um das Thema Selfpuplishing und Selfpublishing vs Verlag rausgesucht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Verlage über den Tellerrand sehen und Selfpublisher für sie nicht mehr nur Möchtegern-Schreiberlinge sind, sondern ernstzunehmende Autoren. Immer häufiger werden Selfpublisher auch von Verlagen unter Vertrag genommen.
Klar wurde aber auch, dass wenn man sein Buch selbst verlegen möchte, man gut daran tut, dies so professionell wie möglich zu machen. Was bedeutet, dass man seinem Werk ein gut gestaltetes Cover und mindestens ein Korrektorat gönnen sollte. Natürlich haben wir an den Self-Pub Ständen auch das ein oder andere Werk gesehen, das nicht diesem Standart entsprach, doch es hat in dem Fall das Sprichwort untermauert: Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch wenn Self-Publishingen in vielen Dingen vorteilhafter zu sein scheint, kommt man nicht ganz ohne Kosten davon, wenn man es gut machen möchte. Aber in dem Fall muss man sich auch fragen, ob es sich nicht auch wirklich lohnt. Denn wer will ein Werk mit tausend Fehlern und einem unansprechenden Cover?
Marketing ist dann noch ein weiteres Thema. Leser in dem Meer an Bücher, die heute jeden Tag veröffentlicht werden, zu finden, muss einem erst einmal gelingen, gerade wenn man neu ist. Auch hier heißt es also, ranklotzen, handeln und für sich und sein Werl werben. Die Vorträge einiger Self-Publischer waren da sehr hilfreich. Aber auch die Interviews mit Lektoren diverser Verlage oder dem Verband deutschter Autoren hat gezeigt, wie komplex der Verlagsbreich doch sein kann und das man als Neueinsteiger auf viele Dinge achten muss – ob man nun den traditionellen Weg geht oder aber den neuen selbstständigen Weg.
Das ist auch bei fanfiction.de nicht anders. Da hilft nur die Ärmel hoch rollen und die Feder wetzen. Denn auch das ist uns klar geworden, Autor sein ist ein hart Job und wer erfolgreich sein will, muss schreiben und veröffentlichen und auf sich aufmerksam machen. Eintagsfliegen haben heute so gut wie keine Chance mehr.